Stipa tenuissima | Zartes Federgras

Stipa tenuissima, Zartes Federgras, Engelhaar- filigranes Ziergras für ein wunderschönes Windspiel

Keine Bezeichnung passt so treffend auf dieses herrliche Ziergras, wie Engelhaar. Die gesamte Erscheinung von Stipa tenuissima ist derart filigran, dass es an einen leuchtenden und wehenden Haarschopf eines wahrhaftigen Engels erinnert.

Wuchs
Der deutsche Trivialname Federgras oder Engelhaar soll also auf die leicht wirkende Erscheinung dieses Ziergrases hinweisen. Tatsächlich ist der Wuchs als äußerst filigran und leicht zu beschreiben. Aus der Basis heraus wächst das Federgras horstartig und sehr dicht. Nach oben ist der Wuchs dann leicht überhängend. Die feinen Halme und Grannen können deshalb sanft und friedlich im Wind wiegen. Die Wuchshöhe pendelt sich zwischen 30 und 50 cm ein. Dies variiert je nach Standort.

Blatt
Das Laub von Stipa tenuissima ist besonders fein und filigran. Es zählt zu den dünnsten Halmen aller Ziergräser. Es erstrahlt in einer dunkelgrünen Farbe und ist durch seine Leichtigkeit maßgeblich für das schöne und weltberühmte Windspiel verantwortlich. Bei zu starker Trockenheit rollt sich das Blatt ein, um die Verdunstungsoberfläche zu verringern. Dies kommt bei uns in Deutschland jedoch nur in den seltensten Fällen vor. Hier muss nur wenig nachgegossen werden, damit sich die feinen Halme wieder entrollen. Diese wunderschönen Halme sind zudem immergrün und bleiben daher auch im Winter voll erhalten.

Blüte
Die Blütezeit erstreckt sich von Juli bis zum August. Zuerst erscheinen die Blütenstände in einem hellen grün oder zarten weiß, welches sich mit zunehmender Blütenreife in ein leuchtendes silber bis goldgelb wandelt. Zu jeder Entwicklungszeit sind diese Grannen flauschig und weich. Sie scheinen über dem haarfeinen Blattschopf förmlich zu schweben und verleihen dieser Pflanze eine unglaubliche Leichtigkeit.

Samen
Nach den Grannen erscheinen die dunkelbraunen Samenstände vom Federgras. Diese sind ebenfalls sehr zierend und schauen besonders über die frostigen Wintermonate schön aus, wenn sich der Raureif über die Samenstände legt. Eine weitere wichtige Eigenschaft ist die immense Fähigkeit zur Selbstaussaat. Stipa tenuissima ist eigentlich nur sehr kurzlebig. Da sich die Gräser aber immer selbst aussäen, verjüngt sich der Bestand regelmäßig von selbst und bleibt dicht und schön.

Standort
Suchen Sie sich auf jeden Fall eine sehr sonnige und heiße Stelle für Stipa tenuissima aus. Zudem sollte der Boden karg, steinig, sandig und nährstoffarm sein. Das Wichtigste ist tatsächlich die Durchlässigkeit des Bodens, damit das Wasser schnell und sicher ablaufen kann. Es gibt nichts Schlimmeres für das Engelshaar als Staunässe. Hier würden die Wurzeln sofort anfangen zu faulen. Speckige und dichte Böden eignen sich für die Pflanzung von Stipa also nicht.

Pflege
Das Federgras darf nicht wie andere Ziergräser, jedes Jahr zurückgeschnitten werden. Kämmen, oder bürsten Sie das Gras vorsichtig aus und befreien es von braunen Halmen. So verhindern Sie, dass der dichte Blatthorst fault. Zudem sollte Stipa tenuissima nicht geteilt werden. Das verträgt diese Pflanze nicht und der Wuchs würde sofort stagnieren. Verlassen Sie sich hierbei besser auf die Selbstaussaat, das spart eine Menge Arbeit und die Jungpflanzen entwickeln sich hierbei wesentlich besser. Am Heimatstandort in Kappadokien wächst das Engelshaar an steinigen Felswänden und in der kiesigen Steppe. Es handelt sich also um einen Hungerkünstler, ähnlich unseren Steingartenstauden. Bitte führen Sie weder eine Bewässerung noch eine Düngung durch. Hier würden die Gräser ebenfalls schnell faulen. Hier gilt die Regel: ‘weniger ist mehr’.

Verwendung
Viele Ziergräser werden als Rosenbegleiter eingesetzt. Dafür taugt das Federgras allerdings gar nicht. Es verlangt vielmehr nach kargeren und nährstoffarmen Standorten, wie dem Steingarten oder dem Steppengarten. Besonders schön wirkt es in kleineren Tuffs oder größeren Gruppen. Es kann aber auch einzeln zwischen hohen Stauden platziert werden. Als Partner eignen sich besonders die Edeldistel, die Fetthenne, die Katzenminze und der Zierlauch.

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